Herausgegeben durch den

Es ist okay, Konflikte zu haben

Ein Handbuch für den Umgang mit Konflikten

Dana Hoffmann und Hendric Mostert präsentieren konkrete Methoden und Werkzeuge, wie ein innovativer Umgang mit Konflikten in Beteiligungsprozessen aussehen kann.

„Konflikte sind nicht schön. Konflikte kommen immer ungelegen. Sie kosten Zeit und Kraft, die wir eigentlich für unsere Arbeit brauchen.“ Mit diesem Satz bewirbt der Verlag das „Conflict Culture Playbook“. Und er tut ihm damit Unrecht.

Denn die beiden Transformations- und Konfliktexpert*innen Dana Hoffmann und Hendric Mostert haben eine Einstellung zu Konflikten, die gerade in Beteiligungsprozessen durchaus angemessen ist:

Ihre These: Es ist okay, Konflikte zu haben. Einen guten Teil ihres Buches verwenden sie deshalb darauf, Ängste vor Konflikten zu nehmen: „Konflikte treten nicht auf, weil jemand versagt hat. Sie entstehen, weil Menschen unterschiedliche Strategien wählen, um ihre Bedürfnisse zu erfüllen. Diese sichtbar und nachvollziehbar zu machen, schafft Klarheit und Vertrauen.“

Allein deshalb ist das Buch all jenen zu empfehlen, die tief in der praktischen Beteiligung stehen, ob in der Planung, in der Moderation oder als Auftraggebende. Das gilt, obwohl Beteiligungskontexte nicht wirklich im Fokus stehen.

Entsprechend sind nicht alle Tools, Methoden uns Strukturen, die im ausführlichen Praxisteil des Buches vorgestellt werden, auch für den Einsatz in der Beteiligung geeignet. Viele davon aber durchaus. Und selbst methodisch erfahrene Beteiliger*innen werden noch einige Formate finden, die ihnen neu sind.

In der Summe also ein nicht ganz kostengünstiges aber durchaus empfehlenswertes Kompendium für alle, die ihre Konfliktmanagementkompetenz theoretisch und praktisch aufladen wollen.

Hendric Mostert und Dana Hoffmann
Conflict Culture Playbook
Murmann Verlag, Hamburg, 2024
ISBN: 9783867748070
200 Seiten, 39,00 Euro

Diesen Beitrag teilen:

Das Magazin zur politischen Teilhabe

Gerne schicken wir eine kurze Email, sobald eine neue Ausgabe erscheint:

Weitere Artikel aus unserem Magazin

Best Practice

Beteiligung als Innovationstreiber

Motivierte, kreative Menschen, finanzielle Mittel und viel Raum für Ideen – hervorragende Zutaten für eine gelungene Beteiligung. Doch aus guten Zutaten folgt nicht automatisch ein gutes Ergebnis. Wie konnte im Rahmen der Smart-City-Strategie der Stadt Oberhausen aus Beteiligung erfolgreich Verantwortung werden?

Artikel lesen
Best Practice

Jugend-Kultur-Schmiede ERZ

Die Beteiligung junger Menschen ist ein zentraler Baustein für eine lebendige Demokratie. Doch gerade im ländlichen Raum fehlen oft Strukturen, um Jugendpartizipation nachhaltig zu verankern.

Artikel lesen
Interview

Flood the Zone with Love and Kindness

Marina Weisband ist Beteiligungspädagogin, Diplompsychologin und Autorin. Im Interview spricht sie über die Demokratie von heute, die Bedrohung des morgen und die Chancen für übermorgen, sowie über ihre persönlichen Erfahrungen mit Beteiligungsprozessen und wie gute Beteiligung gelingen kann.

Artikel lesen
Literatur

Conflict Culture Playbook

Dana Hoffmann und Hendric Mostert präsentieren konkrete Methoden und Werkzeuge, wie ein innovativer Umgang mit Konflikten in Beteiligungsprozessen aussehen kann.

Artikel lesen
Best Practice

Zufall bringt Vielfalt

Mit betterLÄND hat das Umweltministerium Baden-Württemberg einen neuartigen Jugenddialog initiiert. Ziel war es, junge Menschen zu erreichen, die sich bislang kaum an politischen Prozessen beteiligen oder engagieren.

Artikel lesen
Schwerpunkt

Demokratie ohne Beteiligung?

Unsere Demokratie ist unter Druck geraten. Rechtsextremisten gewinnen an Einfluss, ihre Wahlergebnisseund die von ihnen betriebene Verrohung der Gesellschaft machen Angst. Wie schützen wir unsere Demokratie? Kann Bürgerbeteiligung dabei ein Faktor sein?

Artikel lesen
Literatur

Die Vertrauensfrage

Demokratie funktioniert nicht ohne Vertrauen. Dabei geht es weniger um das Vertrauen in Regierende und Parteien. Demokratie braucht vor allem unser Vertrauen in das demokratische Design an sich, also die Zuversicht, dass widerstreitende Interessen langfristig ausbalanciert werden können. Und wir brauchen Vertrauen in uns selbst, darauf, etwas bewirken zu können.

Artikel lesen
Best Practice

„Schimpfen-Spinnen-Schaffen“

Bürgerbeteiligung braucht einen Rahmen, braucht eine Idee, braucht Kraft, Motivation, braucht Perspektive, braucht Vertrauen und Zutrauen, braucht Haltung. Wie kann das in der heutigen Vielfalt der Herausforderungen unserer Gesellschaft gelingen?

Artikel lesen